Frühjahr 2007
…über 1 Jahr lang ist an meinem Tagebuch nicht weiter geschrieben worden, das
hatte aber auch seinen Grund:
Mein Frauchen war ziemlich krank.
Sie musste ganz oft ins Krankenhaus und zwischendurch hat sie viel auf der
Couch gelegen und geschlafen.
Und in den Urlaub konnten wir auch nicht fahren…
Aber nun geht’s ihr wieder besser, so dass wir kurz berichten können, was ich
im vergangenen Jahr alles erlebt habe.
Nachdem Katharina meine Erziehung übernommen hatte, war ich zuerst ein wenig
"durch den Wind". Sie macht schon einiges anders als Frauchen und ist schon
mal viel strenger…
Frauchen sagt, sie macht das klasse und dass ein pöbelnder, pubertierender Teenie-Hund eben eine strenge Hand braucht. Aber MEINEN Willen versuche ich
auch, bei ihr durchzusetzen.
Nachdem sich meine anfängliche Unsicherheit, wer denn nun für mich zuständig
ist, nach einigen Wochen gelegt hat, habe ich mächtig dazu gelernt:
Mit Katharina habe ich viel getobt, gespielt, gelernt und bin stundenlang durch
den Wald und zu anderen Hunden gestromert.
Auf Frauchen hab ich gut aufgepasst:
Stundenlang hab ich neben der Couch gelegen ( na, ja , nicht immer NEBEN…).
Manchmal, wenn sie wach wurde, hab` ich auf ihren Füßen gelegen und sie hat
mich nicht runter geworfen!!
Wenn sie etwas fitter war, bin ich mit ihr spazieren gegangen. Ich war ganz
vorsichtig und habe nicht an der Leine gezogen. (Also…fast gar nicht…)
Frauchen sagt, ich sei der „Therapiehund“ unserer Familie, weil ich mit
meinen Clownereien und meiner Lebensfreude alle auf andere Gedanken und zum
lachen gebracht habe.
Und die Ärzte haben sich immer gewundert, dass Frauchen ein so starkes Immunsystem
hat, trotz all der Medikamente.
Irgendwie sind wir alle im vergangenen Jahr zusammengeschweißt worden.
Und ich bin viel mutiger geworden; viele Situationen, bei denen ich mich
früher gefürchtet habe, lassen mich jetzt „kalt“. Und ganz oft lasse ich
mich auch anfassen…
Seit Anfang des Jahres hat Frauchen mein Fressen umgestellt:
Ich bekomme rohes Fleisch und Gemüse mmmhhhh!!! Wenn ich genüsslich an einer
Beinscheibe knurpse oder einen leckeren Putenhals knabbere, geht es mir so
richtig gut. Man kann deutlich sehen ,wie gut es mir schmeckt!!
Und wenn ich mal etwas zu viel auf die Waage bringe, gibt’s eben mehr Gemüse
und weniger Fleisch. Bis ich mein ideales Kampfgewicht von 18 Kilo wieder
erreicht habe.
Zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehören:
Wenn Frauchen Wäsche bügelt oder faltet, darf ich ihr schon mal das ein oder
andere Teil anreichen!
Total gespannt liege ich neben dem Wäschekorb und warte darauf, dass sie
mir das Kommando: "Hol`s mir", gibt.
Mit Begeisterung hole ich morgens die Zeitung hinein und bringe die (vorsortierte)
Post ins Wohnzimmer.
Und wenn Frauchen vom Großeinkauf zurückkommt, schaue ich immer schon aus dem
Fenster, weil ich weiß, dass ich helfen darf, den Kofferraum auszuräumen.
Frauchen muss immer lachen, wenn sie auf die Auffahrt fährt, denn von draußen
sieht man nur meinen Pony am Fesnter, der plötzlich verschwindet und an der Haustür
wieder auftaucht, wenn sie einen Spalt geöffnet wird. Dann sitze ich rasch neben
dem Kofferraum und warte ungeduldig, dass ich endlich etwas 'reintragen darf;
und hinterher gibts natürlich ... ein Leckerchen!!
Inzwischen gehen wir auch wieder regelmäßig zum Obidience.
Manchmal hab' ich
den Eindruck, dass ich mich geschickter anstelle als mein Frauchen. Oft verliert
sie ein Leckerchen und manche Übung verlangt ihr fast mehr Konzentration ab,
als mir...
Aber es tut uns beiden richtig gut, nach den 1 1/2 Stunden Kopfarbeit
bin ich richtig müde und die vielen Ideen, auf die man beim Üben kommt,
werden oft auch auf unsere Spaziergänge umgesetzt.
So mancher Baumstamm wird zur Hürde
oder auch zum Balancieren benutzt
und ein Baumstumpf ersetzt prima ein Hütchen...